Die wichtigsten Rollen im agilen Management
Die fünf Rollen des Agile Tiger Prinzips
Allzu oft ist der Verantwortliche im klassischen Management überfordert. Er jongliert mit zu vielen Bällen und muss stets alles unter Kontrolle haben. Deshalb macht es Sinn diese Rolle aufzuspalten und so die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Zweiteilung der Verantwortung im agilen Management ist:
- Product Owner (Projekt) bzw. Process Owner (Tagesgeschäft)
- SCRUM Master (Projekt) bzw. Moderator (Tagesgeschäft)
Mein Youtube-Video: Rollen im agilen Management: Product Owner, SCRUM Master, Team, Lenkungskreis und Kunde
Auch im agilen Management gibt es weiterhin die Rolle des Teammitglieds. Im Vergleich zum klassischen Management genießt sie mehr Freiheiten. Außerhalb des Teams gibt es noch die Kundenrolle und den Lenkungskreis.
Der Product Owner verantwortet den Erfolg
Die Mission des Product bzw. Process Owner ist eine erfolgreiche Umsetzung seines Zielbilds, innerhalb der gesetzten Zeit und Ressourcen. Gemeinsam mit den Hauptbetroffenen und Entscheidern definiert er die wichtigsten Ziele und Prioritäten. Der Product bzw. Process Owner überwacht den Erfolg und kümmert sich um die wichtigsten Stakeholder und Risken. Er ist dabei weder Coach, noch Alleinentscheider.
Rollendefinition des Product Owners bzw. Process Owners
Ziele & Mission
- Erfolgreiche Umsetzung des Zielbilds
- Einhaltung der Ressourcen
- Einhaltung der Zeitschiene
- Erfüllung der wichtigsten Ziele und Anforderungen
- Betroffene zu Beteiligte machen
Verantwortet & entscheidet
- Inhalt (Ziele und Anforderungen)
- Budget
- Terminkoordination zusammen mit SCRUM Master / Moderator
Primäre Aufgaben
- Ziele definieren und priorisieren (zusammen mit dem Team)
- Anforderungsmanagement
- Stakeholder- und Risikomanagement
- Zusammenstellung des Teams
- Kick-Off
- Reviews
- Erfolgsmessung & Überwachung
Nicht Aufgabe
- Coach
- Moderator
- Zeitmanagement bei den Treffen
- Zusammenarbeit und Organisation des Teams
- Alleinentscheider
Mein Youtube-Video: Exkurs Product Owner bzw. Process Owner
Der SCRUM Master optimiert die Zusammenarbeit im Team
Der SCRUM Master bzw. Moderator dient dem Team als Coach. Er strebt nach der Verbesserung von Zusammenarbeit, Transparenz und Kommunikation innerhalb des Teams. Mittels agiler Methoden befähigt er das Team zu einer eigenverantwortlichen und selbstorganisierten Zusammenarbeit. Der SCRUM Master moderiert alle internen Treffen, spricht Konflikte lösungsorientiert an und nimmt alle Teammitglieder mit. Er ist aber nicht verantwortlich für den Inhalt des Vorhabens oder dessen Zielerfüllung.
Rollendefinition des SCRUM Masters bzw. Moderators
Ziele & Mission
- Optimale Zusammenarbeit
- Dient dem Team
- Transparenz
- Kommunikation
- Eigenverantwortung
- Selbstorganisation
Verantwortet & entscheidet
- Zusammenarbeit
- Agile Methodik
- Lösungsfindung
- Terminkoordination mit Product Owner / Process Owner
Primäre Aufgaben
- Moderation
- Zeitmanagement bei den Treffen
- Lösung von Konflikten
- Coaching
- Alle mitnehmen
- Selbstorganisation herbeiführen
- Feedback der Zusammenarbeit (Retro)
Nicht Aufgabe
- Inhalt
- Ziele
- Ressourcen
- Zeit
- Stakeholdermanagement
Mein Youtube-Video: Exkurs SCRUM Master bzw. Moderator
Das Team verantwortet die inhaltliche Realisierung
Das am Zielbild arbeitende Team setzt sich aus den Hauptbetroffenen zusammen. In dem ich Betroffene zu Beteiligte mache, integriere ich die wichtigsten Interessengruppen und verdopple Ihre Veränderungsbereitschaft.
Das Team ist für die inhaltliche Realisierung des Zielbilds verantwortlich. Mit Hilfe des SCRUM Masters organisiert es sich selbstständig und arbeitet eigenverantwortlich an den gesetzten Zielen. Das Team steht für die Qualität seiner Ergebnisse gerade. Diese wird einzig vom Kunden definiert. Mit Hilfe von regelmäßigen Feedbackrunden optimiert sich das Team kontinuierlich die Zusammenarbeit und spielt die Stärken der Teammitglieder optimal aus.
Product Owner und SCRUM Master sind Mitglieder des Teams, mit allen Rechten und Pflichten dieser Rolle.
Der Kunde richtet über den Erfolg
Im agilen Management richte ich die Ziele und Prioritäten meines Vorhabens stets nach dem Kunden aus. Er alleine entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Deshalb nehme ich ihn auf dem Weg zur Zielerreichung bestmöglich mit. Ich hole mir Feedback zu meinen Zwischenergebnissen, den so gennannten MVPs (minimalen validen Produkten), mittels Workshops, Interviews, Kundenpräsentationen, Testballons oder Umfragen.
Es gibt interne (innerhalb des Unternehmens) und externe (außerhalb des Unternehmens) Kunden. Das Beteiligen von internen Kunden ist, auf Grund der Nähe, zumeist leichter. Trotzdem ist es wichtig, auch externe Kunden einzubinden, um schnelles Feedback zu erhalten.
Der Lenkungskreis gibt den Rahmen vor
Im agilen Management empfehle ich meinen Kunde einen Lenkungskreis zu gründen bzw. ein bestehendes Gremium hierfür zu nutzen. Der Lenkungskreis setzt sich aus der oberen Führungsebene zusammen. Wie in den 3 Erfolgsfaktoren der agilen Führung beschrieben, gibt der Lenkungskreis den Rahmen eines Projekts bzw. eines strategischen Ziels vor. Innerhalb dieses Rahmens kann sich das Team frei bewegen.
Auch dem Lenkungskreis werden Zwischenergebnisse vorgestellt und durch ihn intern verabschiedet. Dies passiert zumeist vor der Einholung des Kundenfeedbacks.