Der Sprint-Zyklus im agilen Management
Im agilen Management arbeite ich in Sprints. Diese Spints sind feste Zeitfenster, in denen Aufgaben und MVPs (minimale valide Produkte) umgesetzt werden. Ein Sprint kann bis zu 4 Wochen dauern. Idealerweise sollen die umgesetzten MVPs nach Fertigstellung direkt vom Kunden genutzt werden können.
Ich warte somit nicht auf die Umsetzung des gesamten Zielbilds, sondern stelle die jeweils fertiggestellten Elemente direkt meinem Kunden zur Verfügung. Der große Vorteil ist dabei, dass unser Kunde in kürzester Zeit bereits einen Teilnutzen aus unserem Vorhaben zieht. Wenn ich mein Zielbild gemäß des Pareto-Prinzips priorisiere und umsetze, ist dieser Nutzen nach den ersten MVPs bereits bei über 50% des Gesamterfolgs.
Je nach Zeit und Ressourcen findet die Arbeit am Zielbild in Vollzeit oder Teilzeit statt. Für Vorhaben in Vollzeit empfehle ich wöchentliche und in Teilzeit 14-tägige Sprints. Der Sprint-Zyklus beginnt idealerweise jeweils zu Wochenbeginn
Mein Youtube-Video: Agiles Management: Phasen und Verantwortlichkeiten im Sprint-Zyklus
Die Sprint-Planung schafft Klarheit
Die erste Phase ist die Sprint-Planung. In dieser kommt mein Team zusammen und plant die Umsetzung des nächsten Sprints. Zu erst geht der Product-Owner (bzw. Process Owner), anhand des Aufgabenboards, auf den aktuellen Bearbeitungsstand und die Aufgabenpriorisierung ein.
Anschließend übernimmt der SCRUM Master (bzw. Moderator) die Moderation. Gemeinsam entschieden wir, welche Aufgaben im nächsten Sprint bearbeitet werden sollen. Zudem definieren wir die Verantwortlichkeiten, Fristen und Abhängigkeiten für diese Aufgaben.
Zuletzt sprechen wir noch über die Zusammenarbeit und stellen uns folgende Fragen:
- Was wollen wir in diesem Sprint besser machen?
- Wie wollen wir in diesem Sprint zusammenarbeiten?
- Wie wollen wir uns organisieren?
Im Sprint wird an den wichtigsten Aufgaben gearbeitet
Phase zwei ist der eigentliche Sprint. In dieser Phase arbeiten wir an den zuvor definierten Aufgaben, nach der vorgestellten Priorisierung. Hierbei organisieren wir uns als Team selbstständig. Wir arbeiten je nach Aufgabe und Präferenzen allein, in Kleingruppen oder im gesamten Team. In den ersten Sprints findet sich üblicherweise ein neu zusammengestelltes Team und probiert unterschiedliche Herangehensweisen aus. Mit der Zeit kristallisiert sich eine optimale Arbeitsweise heraus.
Im Sprint-Review werden die umgesetzten Ergebnisse begutachtet
In der dritten Phase des Sprint-Zyklus, dem Review, feedbacke und verabschiede ich die Resultate des abgeschlossenen Sprints. Das Review wird vom Product-Owner geleitet.
Ich unterscheide zwischen drei Review-Varianten:
- Review im Team: Innerhalb des Teams stellen wir uns die abgeschlossenen Aufgaben vor und erhalten ein erstes Feedback. Die abgeschlossenen Aufgaben müssen noch kein MVP (minimales valides Produkt) ergeben.
- Review im Lenkungskreis: Sobald wir ,nach einem oder mehreren Sprints, ein MVP vorweisen können, wird dieses im Lenkungskreis (siehe Rollen im agilen Management) vorgestellt und ggf. verbessert.
- Review beim Kunden: Ist das MVP vom Lenkungskreis freigegeben, ist das Feedback durch unseren Kunden gefragt. Dies kann beispielsweise über Produkttests, Testballons oder Umfragen geschehen.
Mein Youtube-Video: Agiles Management: Das Sprint-Review und die Retrospektive
Die Retrospektive perfektioniert die Zusammenarbeit des Teams
In der vierten und letzten Phase dreht sich alles um das Thema Zusammenarbeit. Die Phase wird vom SCRUM Master geleitet. Wir geben uns in der Retrospektive (kurz Retro) Feedback zu unserer Arbeit der letzten Woche*n und optimieren uns somit kontinuierlich. Zudem schärfen wir den Rahmen des Zielbilds (siehe die 3 Erfolgsfaktoren der agilen Führung).
In der Retro stellen wir uns die Fragen:
- Was lief gut?
- Was lief weniger gut?
- Wie können wir es besser machen?
Die Phasen 3, 4 und 1, also das Review im Team, die Retrospektive und die Sprint-Planung, kann ich in einer gemeinsamen Teamsitzung (siehe Stand-Up-Meeting) realisieren. Idealerweise ist das Treffen dann am Wochenanfang, um die neu gesteckten Ziele im nächsten Sprint direkt anzugehen.