Agil Führen mit regelmäßigen Stand-Ups

Wenn ich mit einem neuen Team ein Zielbild angehe, stelle ich gerne vorab folgende Fragen zur Zusammenarbeit: 

  • Was lief in der Vergangenheit gut?
  • Was lief weniger gut?
  • Was ist Euch zukünftig wichtig?

Folgende zwei Punkte sind hierbei fast immer die meistgenannten:

  1. Transparenz: Wir wollen Klarheit über den Rahmen des Vorhabens: Ziele, Rollen, Prinzipien & Spielregeln (siehe die 3 Erfolgsfaktoren der agilen Führung).
  2. Kommunikation: Wir wollen uns über das Vorhaben austauschen. Somit brauchen wir einen Kanal für kontinuierliche Abstimmungen und Feedback.

Die Lösung für volle Transparenz und stetige Kommunikation sind regelmäßige Stand-Ups

Mein Youtube-Video: Das Agile Tiger Team-Board als Grundlage für ein erfolgreiches Stand-Up

Das Team-Board als Grundlage für kurze Regeltermine im Team

Als Grundlage für regelmäßige Stand-Ups in der agilen Führung empfehle ich das Agile Tiger Team-Board. Es schafft Transparenz über Ziele und Aufgaben und ermöglicht einen standardisierten Feedbackprozess zum Inhalt und zur Zusammenarbeit. Das Team-Board besteht aus folgenden drei Elementen:

  1. Team-Ziele: Das Zielbild unseres Vorhabens ist stets präsent. Wir stärken dadurch den Fokus auf die wichtigsten Ziele.
  2. Aufgabenboard: Wir haben volle Transparenz über unsere Aufgaben und Prioritäten und besprechen diese regelmäßig (siehe Aufgaben agil managen).
  3. Retrospektive: Wir geben uns Feedback zu unserer Zusammenarbeit mit Hilfe der drei Retro-Fragen (siehe der Sprint-Zyklus).
Aufbau des Agile Tiger Teamboards
Aufbau des Agile Tiger Team-Boards: Zielbild, Aufgabenboard und Retrospektive

Das Team-Board kann sowohl analog, als auch digital geführt werden. Für Teams, die an einem Ort zusammenarbeiten, empfehle ich stets die analoge Variante. In diesem Fall trifft sich das Team an einem zentralen Ort und bespricht das Team-Board. Die Team-Ziele hängen gut sichtbar an der Wand und die Retrospektive wird am Flip-Chart realisiert. Das Aufgabenboard kann entweder digital (Darstellung im Stand-Up auf einem großen Bildschirm) oder mit Post-Its an der Wand abgebildet werden.

Der Ablauf und die Regelmäßigkeit des Stand-Ups sind erfolgsentscheidend

Für mich ist das regelmäßiger Stand-Up die Basis eines erfolgreichen agilen Vorhabens. Damit alle Beteiligte das Regelmeeting nicht als Belastung ansehen, sollte es nicht länger als 30 Minuten dauern. Eine halbe Stunde für volle Transparenz und eine gute Kommunikation im Team ist sehr top investierte Zeit.

Stand-Up bedeutet Stehung. In einer Sitzung kommen die Teilnehmer oft ins diskutieren und schwafeln. Umso bequemer der Platz, umso geringer das Bedürfnis nach einer schnellen Sitzung. Deshalb empfehle ich das Meeting im Stehen zu realisieren.

Die Regelmäßigkeit ist beim Stand-Up entscheidend. Auch, wenn nicht immer alle dabei sind. Die Teilnehmer sollen nicht darüber nachdenken, ob es wieder eine Stehung gibt oder nicht. 

Im agilen Tagesgeschäft und bei Vollzeitprojekten (4-5 Tage wöchentliche Projektarbeit) empfehle ich eine wöchentliche Stehung. Am Besten direkt am Wochenanfang.

Im agilen Teilzeitprojekt (1-3 Tage die Woche Projektarbeit) ist eine Stehung alle zwei Wochen optimal. Monatliche Stand-Ups sind zu wenig, weil die Zeit zwischen den Terminen sehr weit auseinander liegt und der kontinuierliche Fokus leidet.

Ablauf von agilen Stand-Ups
Die vier Phasen des agilen Stand-Ups: Ziele, vergangene Retro, Aufgabenboard und Retrospektive

Unter Anwendung des Team-Boards, teile ich die halbstündigen Teamtreffen in vier Phasen ein:

  1. Was sind unsere Ziele (2 Minuten): In jedem Regeltermin nehme ich Bezug auf unser Zielbild und unsere Ziele. Das gebetsmühlenartig Wiederholen des „Warum tun wir was wir tun?“ und „Was wollen wir erreichen?“ ist sehr wichtig für die Teammotivation und für die gemeinsame Ausrichtung.
  2. Retrospektive des vergangenen Stand-Ups (3 Minuten): Wir besprechen die Retro der letzten Stehung. Haben wir unsere Hausaufgaben aus „Wie können wir es besser machen?“ gemacht?
  3. Besprechung des Aufgabenboards (15-20 Minuten): Wir sprechen über unsere Aufgaben und gehen im Aufgabenboard von rechts nach links vor.
    • Was lief?
      • Durchsprache: Kurzvorstellung und Feedback zu den abgeschlossenen Aufgaben
      • Warten auf: Wie können wir wartende Aufgaben beschleunigen?
    • Was kommt?
      • Offen: Welche hochpriorisierten Aufgaben wollen wir als nächstes angehen?
      • Ideen: Gibt es neue Ideen und wollen wir diese umsetzen?
  4. Retrospektive: Wie war die Zusammenarbeit der letzten Woche*n?
    • Was lief gut?
    • Was lief weniger gut?
    • Wie können wir es besser machen?

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